Mit unserem letzten Artikel über den Zusammenhang zwischen Zucchinipreisen und den Finanzmärkten gaben wir dir den Rat kurzfristig übertriebene Preisreaktionen nicht überzubewerten und bei einer Geldanlage langfristig zu planen.

Werden demnächst auch andere Erzeugnisse, wie das französische Baguette oder der holländische Gouda deutlich teurer oder gar nicht mehr verfügbar sein?

Mit dieser leicht ironischen Frage spielen wir auf die Wahlen in Holland (15.3.17 ) und Frankreich (23.4.17) und dem, je nach Wahlausgang, deutlich erhöhten Protektionismus, an. Um doch zu beruhigen, natürlich wird es Baguettes und Gouda auch weiterhin geben!

Die Wahl in Holland, aber vor allem die Wahl in Frankreich, haben das Potential die Finanzmärkte deutlich zu verunsichern. Verunsicherung sorgt für stärker schwankende Kurse. Die Medien werden das Thema aufgreifen und jegliches Szenario durchspielen. Vor allem: Was passiert mit der Eurozone, wenn Frankreich und Holland bei einer Wahl Le Pens und Wilders den Euro abschaffen? Bricht die Eurozone auseinander? Kehren wir zurück zur D-Mark?

Wir wollen dir verdeutlichen, welche Bedeutung Frankreich und Holland für die EU haben, stellen Verbindungen zu ähnlichen Ereignissen in 2016 her und betrachten für dich, wie die Finanzmärkte darauf reagiert haben.

Wie hoch ist die Wirtschaftsleistung von Frankreich und Holland?

Deutschland: 3.025,9€ Mrd.
Großbritannien: 2.568,9€ Mrd.
Frankreich: 2.181,1€ Mrd.
Italien: 1.636,4€ Mrd.
Spanien: 1.081,2€ Mrd.
Niederlande: 678,6€ Mrd.
Quelle: de.statista.com, BIP 2015 in jeweiligen Preisen

Frankreich nimmt in der EU Platz 3 anhand der Wirtschaftskraft ein. Dementsprechend würde eine Wahl Le Pens und ein möglicher „Frexit“ oder die Rückkehr zum französischen Franc für erhebliche Unsicherheiten sorgen, da niemand genau einschätzen kann, wie groß die Auswirkungen sein werden.

Sollte ich die Strategie meiner Geldanlage nun ändern?

Nein! Erstmal ist es gut eine Strategie zu haben, denn die Wenigsten habe Eine. Deine Strategie (bei uns) ähnelt einer Impfung. In den nächsten Wochen hört ihr von einer gemeinen Grippewelle namens „Influenza LePetry„. Du machst dir Sorgen und gehst zum Arzt. Auf seine Nachfrage bestätigst du deine Impfung. Eine weitere Behandlung verschreibt dir dein Arzt vorerst nicht. „Ernähren Sie sich gesund und ausgewogen, machen Sie Sport und gönnen Sie sich ab und an ein wenig Ruhe. Mehr kann ich jetzt nicht für Sie tun.“ Der Arzt kann keine Behandlung durchführen, wenn er noch keine Symptome sieht, denn momentan bist du noch kerngesund. Analog dazu verhält es sich mit deiner Geldanlage. Wie sollst du dein Portfolio anpassen, wenn du noch nicht weißt, was passieren wird? Selbst wenn Le Pen gewählt werden würde wissen wir nicht was es für Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Märkte hat. Dementsprechend geben wir dir eine ähnliche Empfehlung wie der Arzt: bleib in mehreren Anlageklassen investiert und streue die einzelnen Positionen weltweit. Nutze dabei wissenschaftliche Faktoren, die langfristig eine Mehrrendite erwirtschaften (Small Cap, Value, Profitabilität) und wenn du nicht jeden Tag in dein Portfolio schaust lebt es sich auch deutlich entspannter.

Wie verhielten sich die Finanzmärkte 2016 bei ähnlichen Ereignissen?

In 2016 hatten wir mit ähnlichen „Krankheiten“ zu kämpfen. Mehr dazu findest du in unseren Videos/Artikeln.

Hochsaison für Prognosen
Italienreferendum
Wie geht es weiter mit Donald Trump als US-Präsident?
Clinton oder Trump – Wie sollte ich darauf reagieren?

 

Dax Eröffnungskurse 2016 Quelle: maiwerk Finanzpartner

 

In der folgenden Grafik siehst du die starken Kursausschläge beim Brexit, der Trumpwahl und dem Italienreferendum. Im Vorfeld hielten sich die Marktteilnehmer meistens zurück, was in der Regel zu fallenden Kursen führte. Nach den jeweiligen Entscheidungen kam es zu einem kurzfristigen Schock. Beim Brexit zum Beispiel fiel der DAX bis zu 15%. Auf Jahressicht ergab das ein Minus von fast 20%. Am Jahresende stand dagegen ein Plus von 6,9%. Mit unseren Aktienstrategien „maiwerk 100“ & „maiwerk 100+“ erzielten wir sogar eine Rendite von 17,3% bzw. 18,8% nach Kosten. Wer sich seiner Strategie treu geblieben ist stand am Ende als Gewinner da.

 

 

 

Fazit

Aus menschlicher und politischer Sicht kann man durchaus besorgt darüber seien, in welche Richtung die westliche Welt politisch gerade abdriftet. Als Privatanleger solltest du dich aber nicht davon beeinflussen lassen. Die fundamentalen Elemente der Marktwirtschaft, die deine Geldanlage wachsen lassen, werden nicht von heute auf morgen verschwinden. Das haben die Ereignisse von 2016 gezeigt und auch in 2017 werden diejenigen die Gewinner sein, die eine Strategie haben und diese konsequent verfolgen.

 

Wie hat dir der Artikel gefallen? Welche Themen interessieren dich noch? Hinterlasse uns doch ein Feedback!

 

**UPDATE**

Der Zucchinipreis hat sich wieder normalisiert…