Private Krankenversicherung – eine Lebensentscheidung

Deine Checkliste vor dem Wechsel

Du bist selbstständig oder kannst dich aufgrund deines Einkommens als Angestellter entscheiden, ob du dich weiterhin gesetzlich freiwillig versicherst oder in eine Private Krankenversicherung (=PKV) wechselst? Du bist unsicher ob der Schritt in die PKV für dich sinnvoll ist? Wir haben dir eine Checkliste erstellt, die du unbedingt durchgehen solltest, bevor du diese Entscheidung triffst, denn wenn du dich einmal für die PKV entschieden hast, kannst du womöglich nicht mehr zurückwechseln – somit geht es hier tatsächlich um eine Entscheidung, die dein gesamtes zukünftiges Leben betreffen wird. Klingt dramatisch, ist auch so!

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Wie unabhängig ist dein Berater?

Einen Experten zu Rate zu ziehen ist bei dieser wichtigen Entscheidung sicherlich nicht verkehrt. Allerdings sollte dieser in seiner Meinung zu dem Thema nicht zu stark durch eigene ökonomischen Interessen befangen sein. Er sollte eine Vielzahl von Gesellschaften anbieten können und idealerweise nicht auf Provisionsbasis arbeiten. Der Grund für letzteres ist simpel. Wusstest du wie viel Provision ein Berater für die Vermittlung einer PKV erhält?

Für den Abschluss einer PKV erhält der Berater, egal ob Online- oder Offlineberater eine Provision, die anhand deines Beitrags bestimmt wird. Die Formel lautet:

 

Monatsbeitrag x 4-8 (je nach Gesellschaft) = Provision

Bsp.: 450€ x 6 = 2.700€ Provision

 

Für die Empfehlung in der GKV zu bleiben erhält der Berater gar nichts. In der Beratung zum Thema GKV vs. PKV unterliegt ein Provisionsberater somit einem besonders hohen Interessenskonflikt. Welche Berater es am Markt gibt und welche Eigenschaften erfüllen erfährst du in diesem Artikel.

PKV vs. GKV – Unterschiede verstehen

Egal welchen Berater du wählst – es ist wichtig, dass du weißt, welche Konsequenzen deine Entscheidung für oder gegen den Wechsel in die PKV hat. Daher solltest du verstanden haben, worin die grundlegenden Unterschiede zwischen den Systemen PKV und GKV liegen. Wir haben für dich die 13 wichtigsten Fragen zusammengefasst:

  1. Ab wann kann ich überhaupt in die PKV wechseln?
  2. Unter welchen Umständen komme ich zurück in die PKV?
  3. Was passiert, wenn ich meinen Beruf wechsle oder arbeitslos werde?
  4. Welche Annahmerichtlinien gelten bei Krankenversicherungen?
  5. Wie werden die Mitgliedsbeiträge kalkuliert?
  6. Welchen Leistungsumfang hat meine Krankenversicherung?
  7. Wie erhalte ich Leistungen?
  8. Werde ich in der PKV besser behandelt? (Budgetierung von Ärzten)
  9. Wie werden die höheren Gesundheitskosten im Alter finanziert?
  10. Wie haben sich die Beiträge bei PKV & GKV in der Vergangenheit entwickelt?
  11. Familienplanung – Wo werden Kinder mitversichert?
  12. Was passiert in der Elternzeit?
  13. Welche Leistung erhalte ich in der PKV, welche in der GKV (und welche, wenn ich Zusatzversicherungen abschließe)?

Diese Fragen klären wir an dieser Stelle mit einem Artikel/Video für dich. (folgt in 2 Wochen)

JETZT Lesen: PKV vs. GKV – Systemunterschiede verstehen (folgt)

Warum willst du wechseln?

Viele Menschen sind der Meinung: „Aktuell zahle ich der gesetzlichen Krankenversicherung einen so hohen Beitrag – dann wechsle ich doch lieber in eine Private Krankenversicherung und kann Geld sparen.“ Wenn du dich hier wiedererkennst, dann ist Vorsicht geboten. Kostenersparnis sollte nicht der Grund für einen Wechsel in der PKV sein. Warum? In jungen Jahren ist die PKV womöglich kostengünstiger als die GKV, aber im Rentenalter ist es meist umgekehrt. Es ist schwierig bis unmöglich zu berechnen, auf welchem Weg du am Ende weniger Kosten hättest. Je länger du lebst, desto teurer wird die PKV. „Kosten Sparen“ sollte also – wenn überhaupt – ein untergeordnetes Entscheidungskriterium darstellen.

Welche Gründe tatsächlich für den Wechsel in die PKV sprechen erfährst du hier. (folgt in 3 Wochen)

Artikel zu „Gründe die für einen Wechsel sprechen“ lesen (folgt)

PKV nie ohne solide Altersvorsorge

Wie du hoffentlich aus den vorherigen Tipps entnehmen konntest, solltest du eine PKV nicht abschließen, um Geld zu sparen. Der Beitrag deiner PKV wird steigen. Um höhere Beiträge – gerade im Alter – problemlos finanzieren zu können, solltest du unbedingt privat vorsorgen. Ansonsten ist der Wechsel in die PKV sehr riskant.

Wie du am cleversten hohen Beiträgen im Alter entgegenwirkst, erfährst du hier. (folgt in 4 Wochen)

Artikel zu „Höhere Beiträge in der PKV clever auffangen“ lesen (folgt)

Sorgfältige Anbieter- und Tarifauswahl

Die Wahl der richtigen Versicherungsgesellschaft und eines passenden Tarifs ist sehr komplex. Aber sie entscheidet ob du mit deiner PKV glücklich wirst oder nicht.

Achtung

Gute & günstige Tarife kann es auf Dauer nicht geben. Früher oder später wirst du dies durch enorme Beitragssteigerungen spüren. Ob du dann zu einem anderen Versicherer wechseln kannst, ist nicht immer sicher.

Daher sind vor allem diese Aspekte bei der Tarifauswahl einer Privaten Krankenversicherung entscheidend:

  1. Leistungsstarkes Bedingungswerk
  2. Solide Kennzahlen der Versicherungsgesellschaft sowie gesunde Geschäftspolitik
  3. Häufigkeit von neu aufgelegten Tarifen
  4. Umgang mit Gesundheitsfragen (Annahmepolitik)

Einen Test für 2019 unter Berücksichtigung der oben genannten Kriterien findest du hier. (folgt in 5 Wochen)

JETZT Lesen: PKV Test 2019 (folgt)

Genauigkeit bei Gesundheitsfragen

Wenn du dich zusammen mit deinem Berater für einen PKV-Tarif entschieden hast, geht es mit der Antragsstellung weiter. Dabei wird unter anderem dein Gesundheitszustand abgefragt. In aller Regel interessiert sich der Versicherer für die ambulanten Behandlungen der letzten 5 Jahre und die stationären Behandlungen der letzten 10 Jahre. Es gibt aber auch Ausnahmen bei einigen Gesellschaften. Diese fragen dann kürzere Zeiträume ab. Bei der Beantwortung der Fragen solltest du bedingungslos ehrlich sein.

Tipp

Fordere einen Auszug deiner Gesundheitshistorie von deiner gesetzlichen Krankenversicherung an. So bist du auf jeden Fall auf der sicheren Seite und kannst nichts vergessen!

Wenn du dir unsicher bist, zu welchen Bedingungen du angenommen würdest oder ob du überhaupt angenommen wirst, kannst du auf einen Trick zurückgreifen:

Tipp

Stelle über deinen Berater (am besten bei mehreren Versicherern) eine anonyme Risikovoranfrage. So weißt du genau was auf dich zukommt und wie der Versicherer zu deiner Gesundheitshistorie steht.

Achtung

Haben du und/oder dein Berater bei den Gesundheitsfragen falsche Angaben gemacht, kann dies dazu führen, dass du rückwirkend deinen Status als Privatversicherter verlierst. In manchen Fällen ist dir dann aber auch der Weg in die Gesetzliche Krankenversicherung versperrt. Hier erleidest du einen enormen finanziellen Schaden und erhältst eine minimale Gesundheitsversorgung.

Je nachdem wie der Versicherer deinen Gesundheitszustand bewertet gibt es 3 Antwortmöglichkeiten seitens des Versicherers:

  1. Du wirst zu normalen Bedingungen angenommen
  2. Du erhältst einen „Risikozuschlag“ zwischen 10 und 100 Prozent auf den ursprünglichen Monatsbeitrag wirst aber voll umfänglich versichert
  3. Du wirst abgelehnt und kannst nicht in die PKV wechseln
Ausnahme

Bei Beamten gibt es eine sogenannte „Öffnungsklausel“. Mit einem Risikozuschlag erhält man dann bei ausgewählten Versicherern eine Private Krankenversicherung unabhängig vom Gesundheitszustand. Mehr zur Öffnungsklausel erfährst du hier. (folgt)

Fazit

Mit dem Abschluss einer Privaten Krankenversicherung triffst du im Normalfall eine Entscheidung, die dein ganzes Leben und vielleicht auch das Leben deiner Familie nachhaltig beeinflusst. Daher sollte es wohl überlegt sein, ob du in die PKV wechselst (wenn du die Wahl hast), welche Versicherungsgesellschaft und welchen Tarif du wählst und welche Vorsorgemaßnahmen du ergreifst um die höheren Beiträge im Alter aufzufangen. Ohne einen Berater ist der Abschluss meistens gar nicht möglich. Solltest du aber noch weitere Fragen haben, kannst du an dieser Stelle auch gerne zu uns Kontakt aufnehmen. Als Honorarberater können wir dir unabhängig weiterhelfen.

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